21. Dez 2024,
Wir trafen IT- und Digitalexpertin Sandra Wühr und sprachen mit ihr über die digitalen Ideen bei Zitzmann und wie sich die digitale Kultur gestalten lässt.
Sandra Wühr
LIEBE SANDRA, VIELEN DANK FÜR DEINE ZEIT FÜR EIN GEMEINSAMES GESPRÄCH. DU BIST SEIT EINIGEN MONATEN NUN BEI ZITZMANN UND VERSTÄRKST DAS IT-TEAM. WAS HAT DICH ZU ZITZMAN GEBRACHT?
SW: Ich bin eurer Einladung gerne gefolgt. Für mich war es Zeit für eine neue Herausforderung und ich wollte mich einer Aufgabe stellen, die mir einen großen Gestaltungsspielraum ermöglicht. Durch einen Zufall kam in Kontakt mit unserer Personalabteilung. Das hat direkt geklappt! Heute bin ich froh hier zu sein und kann meinem Lieblingsthema Digitalisierung nachgehen.
WELCHE AUFGABEN ÜBERNIMMST DU INNERHALB DER UNTERNEHMENSGRUPPE?
SW: Jeder der in einem Familienunternehmen arbeitet weiß, dass die Aufgaben vielfältiger nicht sein können. Grundsätzlich verstärke ich unser IT-Team und gehe vermehrt Projekte an, die sich um digitale Infrastrukturen und das Controlling kümmern. Zuletzt war ich stark bei der Entwicklung und Implementierung der neuen Mitarbeiter-App „FORYOU“ beteiligt. Es geht aber gerne auch mal über das reine digitale Aufgabengebiet hinaus. Schließlich ist Digitalisierung ein Prozess unseres gesamten Unternehmens. Da geht es schnell über den eigenen Tellerrand hinaus. Gerade dann, wenn man so vielfältig wie Zitzmann aufgestellt ist. Wir haben hier große Chancen. Diese möchte ich nutzen.
DAZU ABER AUCH DAS THEMA CONTROLLING?
SW: So ist es. Controlling oder sagen wir die „messbaren Dinge“ gehen mit dem Einfluss digitaler Lösungen meist einher. Das ist das Schöne an Digitalisierung und der technischen Infrastruktur. Wir können es aufsetzen und bekommen durch Zahlen und festgelegte KPIs eine direkte Rückmeldung. Das macht es nicht nur für uns alle einfacher, sondern auch konsequenter bei Entscheidungen für die Fragen von heute und morgen.
WELCHE FRAGEN STELLT SICH DENN ZITZMANN HEUTE UND MORGEN?
SW: Wir möchten bei Zitzmann das leistungsstärkste Baufachzentrum Ostbayerns werden. Deshalb sind unsere Kernfragen immer, was ist unsere Leistung, was versprechen wir unseren Kunden und Partnern und wie können wir leistungsstärker werden. Es geht dabei auch darum, wie wir in dieser dynamischen Welt aus der gesamten Unternehmensgruppe ein agileres Unternehmen machen können. Wenn sich alles beschleunigt und zunehmend komplexer wird, dann brauchen wir darauf einfach die Antworten. Und daraus leiten wir Lösungen ab. Wenn es passt, dann eben über digitale Lösungen.
LASS UNS KURZ AUF DIE MITARBEITER-APP EINGEHEN. WIE KAM ES DAZU?
SW: Information und Kommunikation sind zentrale Erfolgssäulen bei der Zusammenarbeit. Wir haben verschiedene Standorte, Innen- und Außendienst-Teams, arbeiten vor Ort beim Kunden, sind auf Messen und viele Kolleginnen und Kollegen unserer Mannschaft sehen sich nicht wirklich regelmäßig. Das wollten wir ändern. Livia gab uns dazu den Impuls, wenige Monate später wurde nun die App gestartet und bietet in der ersten Version schon ein gutes Grundgerüst. Wir können darüber einfacher informieren und wichtige Themen in die Hosentasche unseres Teams schicken. Es geht aber auch um die Urlaubsplanung, Stundenerfassung, Benefits für unser Team und der Austausch untereinander. „FOR YOU“ ist nicht nur ein Projekttitel, sondern soll auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kern einen klaren Mehrwert bieten.
IHR HABT DIE ZEITERFASSUNG SOMIT IN DER HOSENTASCHE?
SW: Das könnte man so formulieren. Das ist übrigens ein gutes Beispiel, wenn man Digitalisierung richtig verstehen möchte. Denn vieles ist bei Zitzmann schon digital. Es geht vermehrt auch darum, die Werkzeuge und Formate miteinander zu verbinden und so die Komplexität an digitalen Anwendungen zu reduzieren. Keinem helfen x-fache digitale Tools. Wir wollen es einfacher machen.
IST DAS AUCH SO GESEHEN DEINE KERNAUFGABE? DIE DINGE EINFACHER MACHEN?
SW: Absolut! Das ist für mich die Aufgabe von Digitalisierung. Nicht nur alles digitaler machen, weil es gerade dazugehört, sondern dort fokussiert einzusetzen, wo es Sinn macht und wir die Dinge vereinfachen können. Das klingt auch gut. Ist aber natürlich eine große Aufgabe, die für mich auch immer ein fortlaufender Prozess sein wird. Digitalisierung und alles, was sich dahinter verbirgt, wird nie enden.
GERADE AUCH, WEIL NEUE REGELUNGEN BZGL. ZEITERFASSUNG DAZUKOMMEN?
SW: Zum Beispiel. Dokumentationen, Nachvollziehbarkeit und alles, was die Bürokratie für uns bereithält, müssen wir gerecht werden.
DABEI NIMMT DOCH DIE BÜROKRATIE GEFÜHLT TÄGLICH ZU, ODER?
SW: Ich habe mir zum Thema Bürokratie angewöhnt, dass ich mich auf die Dinge fokussiere, die ich beeinflussen kann. Sonst wird man im Kopf verrückt. Wir haben und bekommen klare Vorgaben, was ein Gesetzgeber oder eine Institution fordert und wir sind dafür da, diese Anforderungen bei uns zu integrieren und umzusetzen.
Sandra Wühr
EINFACHER MACHEN BEI STEIGENDER BÜROKRATIE KLINGT ABER NICHT WIRKLICH EINLADEND, ODER?
SW: So wie du es formulierst, klingt es ja fast schon frustrierend (lacht). Aber ja, dein Gedankengang beschreibt es wohl recht gut. Wobei bei uns das „Einfacher machen“ im Fokus steht. Wie gesagt, alle anderen Einflussfaktoren versuchen wir anzunehmen und Lösungen dafür zu finden. Das ist der Anspruch unseres Teams.
WOHIN GEHT DIE DIGITALE ZUKUNFT BEI ZITZMANN? WAS FOLGT?
SW: Man muss hier etwas unterscheiden zwischen unseren Aufgaben im Unternehmen und die Themen, die auf uns zukommen. Nehmen wir zum Beispiel die sprunghafte Entwicklung der künstlichen Intelligenz, die unseren Alltag stark verändern, ich hoffe vereinfachen, wird. Ziel bei Zitzmann muss es sein, dass wir uns allen relevanten Themen widmen, diese für uns bewerten und für uns entscheiden, wo es gut für unsere Kunden und Partner ist. Wir möchten uns digitaler aufstellen, damit wir die Stärken unseres Teams in den Vordergrund stellen können. Wir möchten nicht mehr Listen abtippen, Auswertungen über Excel machen oder stupide Arbeiten machen. Wir möchten unser Fachwissen und unseren Leistungsanspruch für unsere Kunden einsetzen. Und dabei kann uns Digitalisierung nicht nur helfen, sondern sie wird uns das ermöglichen.
LIEBE SANDRA, VIELEN DANK FÜR DEINE ZEIT!